EU-Wahl-2019
in Österreich: Programmvergleich
, Medienberichte , Umfragen
, Ergebnisse,
Parteien: EUROPA,
FPÖ,
Grüne,
KPÖ-plus,
NEOS,
ÖVP,
SPÖ,
Sonstige
, Kandidaten <=> Nichtwähler
Meinungsumfragen zur EU-Wahl 2019 in
Österreich:
Warum man politische Umfragen nicht allzu ernst nehmen sollte:
* Die Stichprobe ist meist sehr klein und selten wirklich repräsenattiv
für das gesamte Wahlvolk
* Neue Parteien werden oft gar nicht explizit abgefragt. Bei
der nächsten EU-Wahl 2019 wird es aber ev auch wieder neue Parteien
am Stimmzettel geben.
* Meingungsumfragen kosten viel Geld, die ein Auftraggeber bezahlen
muß. Die Auftragsgeber einer Umfrage bzw die beauftragten parteinahen
Meingungsforschungsinstitute haben manchmal ein bestimmtes politisches
Ziel, wodurch das Ergebnis manipuliert und verfälscht wird.
* Die Meinungsumfragen liegen des öfteren schwer daneben. Beispiele
dafür gibt es zahlreiche.
* Meinungsumfragen sind eine Art der Wahlprognose. Diese Art
der Prognose hat aber das Problem, dass weder zukünftige vorhersahbare
Ereignisse mitberücksichtigt werden, noch nicht vorhersehbare Ereignisse
(z.B. Hochwasserkatastrophen, Rücktritt von Ministern, welche neuen
Parteien schaffen tatsächlich die Kandidatur, Todesfälle ...).
* Falschauskünfte der Befragten: Da immer mehr Leute den
österreichischen Überwachungsstaat fürchten, geben viele
Leute bewußt falsche Antworten. Wer deklariert sich schon für
Oppositionsparteien oder neue Parteien wie z.B. die EU-Austrittspartei,
wo doch das Thema "EU-Austritt" ein Tabuthema ist? Falschauskünfte
sind im Trend der Zeit. Auf Facebook werden falsche Identitäten und
sogar falsche Fotos verwendet, bei der E-mail Adresse werden falsche Namen
verwendet, in Single-Börsen sind sowieso die meisten Angaben und Fotos
falsch. Auch vor dem Finanzamt sind die wenigsten Menschen ehrlich. Gelogen
wird in Ehebeziehungen wie beim Vorstellungsgespräch. Also warum sollte
die Leute ausgerechnet bei der Politik ehrlich sein?
Meinungsforschung ist trotz allem besser, als der Blick in die Kristallkugel.
Deshalb hier ein Blick auf die aktuellen Ergebnisse in Österreich:
aktuelle Trends zur EU-Wahl 2019 in EU-Europa:
* Der stärkste Gewinner (+75 Mandate) sind neue Parteien, aus
denen sich eine oder mehrere neue Fraktionen bilden können (z.B. "5-Sterne-Bewegung"
aus Italien M5S, "Ruch Kukiza" aus Polen, "Forum voor Democratie" aus der
Niederlande, "The BREXIT Party" aus Großbritannien.)
* starke Gewinne (+32 Mandate) für die liberale
ALDE.
Die „En Marche“-Fraktion von Präsident Emmanuel Macron wird bei ALDE
Mitglied werden, sagte die Sprecherin Astrid Panosyan am 9. Nov. 2018 bei
einer Rede vor dem ALDE-Parteikongress in Madrid.
* starke Gewinne (+24 Mandate) für die nationale ENF. Dies
wird hauptsächlich der LEGA mit Matteo Salvini aus Italien zu verdanken
sein. Das Abschneiden von Rassemblement National (RN) mit Marine Le Pen
ist noch ungewiß. Leichte Zugewinne sind von der Partij voor de Vrijheid
(PVV) mit Gert Wilders zu erwarten.
* Die Grünen sind wieder im Aufwind
und sollten den Fraktionsstatus wieder schaffen. Nach derzeitigen Umfragen
+6 Mandate.
* EFDD verliert mit UKIP ihr größtes und wichtigstes
Mitglied und könnte den Fraktionsstatus verlieren.
* S&D: starke Verluste der sozialdemokratischen
S&D: Minus 40 Mandate sind zu erwarten.
In den Umfragen zulegen konnten die Sozialdemokraten
in Spanien, Polen, Rumänien, Finnland und Estland; Verluste mussten
sie in Deutschland, Frankreich, Italien, Tschechien, Österreich, Schweden,
Kroatien und Slowenien verzeichnen.
* Für die konservative ECR sind minus 7 Mandate der Stand
der Dinge.
Hauptgrund: Das schlechte Abschneiden der Conservativ Party Großbritanniens.
Die abgespaltenen Mitglieder aus der ehemaligen AfD-Fraktion werden nach
der nächsten EU-Wahl auch wegfallen. Dafür gibt es Rückenwind
durch die Schwedendemokraten. Ein Wackelkandidat ist die polnische Prawo
i Sprawiedliwo (PiS), die derzeit noch 15 Mandate in die ECR-Fraktion im
EU-Parlament einbringt. Bekanntlich führt die EU ein Verfahren gegen
Polen, was sogar zum EU-Austritts Polens "Polexit" führen könnte.
* EVP: starke Verluste für die christdemokratisch-konservative
EVP. Minus 50 Mandate sind zu erwarten.
Die meisten Verluste wird es in Deutschland, Schweden und Rumänien
geben. Da ist noch gar nicht berücksichtigt, daß Viktor Orbans
FIDEZ mit seinen 12 Mandaten aus der EVP austreten und in die ENF wechseln
könnte.
* Für die Bildung einer Fraktion sind mindestens 25 Abgeordnete
aus mindestens 7 EU-Mitgliedstaaten notwendig.
* Nach derzeitigem Stand hat das EVP-S&D-Bündnis im EU-Parlament
KEINE Mehrheit mehr. Damit kann man derzeit gar nicht sagen, wie es
mit der EU nach der EU-Wahl 2019 weitergehen wird. Mehr in Richtung rechts
oder liberal oder in Richtung EU-Austritt ?
Quellen
=> politico vom 3.5.2019
=> Artikel
von foederalist.eu per 6. Nov. 2018.
=> europeelects.eu per 10. Nov.
2018
Diese EU-Mitgliedsländer stellen die meisten Manadate im EU-Parlament:
Deutschland (96), Frankreich (74), Italien (73), Spanien (54) und Polen
(51) .
D.h. in diesen 5 Ländern wird die kommende EU-Wahl hauptsächlich
entschieden werden.
In Österreich braucht man ca. 5,25% der Stimmen, um ein Mandat
im EU-Parlament zu erreichen.
Dies deshalb, weil es für Österreich (nur) 18 EU-Mandate
zu verteilen gibt.
Aufgrund der Wahlarithmetik kann sich ein Mandat aber auch mit knapp
unter 5,0% ausgehen.
aktuelle Umfragen in Österreich zur EU-Wahl 2019:
Partei |
EU-Wahl
2014
Ergebnis |
NR-Wahl
2017
Ergebnis |
EU-Wahl
2019
Umfrage |
Österreichische Volkspartei (ÖVP) bzw Liste Kurz / EVP |
26,98 % |
31,47% |
30% |
Sozialdemokratische Partei Österreichs
(SPÖ) / S&D |
24,09 % |
26,86% |
27% |
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ)
/ ENF |
19,72 % |
25,97% |
23% |
Die Grünen – Die Grüne Alternative
/ Grüne |
14,52 % |
3,80% |
10% |
NEOS Das Neue Österreich / ALDE |
8,14 % |
5,30% |
8% |
EU-Austritt, Direkte Demokratie, Neutralität
(EU-STOP) |
2,76 % |
----- |
----- |
EU-Austrittspartei (war
bei der EU-Wahl 2014 ein Teil von EUSTOP) |
----- |
----- |
----- |
Europa Anders – KPÖ, Piratenpartei, Wandel
und Unabhängige |
2,14 % |
----- |
----- |
Die Reformkonservativen – Liste Ewald Stadler |
1,18 % |
----- |
----- |
BZÖ – Liste Mag. Werthmann |
0,47 % |
----- |
----- |
Liste Peter Pilz / JETZT-Partei / Initiative
1 Europa |
----- |
4,41% |
1% |
GILT (Roland Düringer) |
----- |
0,95% |
----- |
KPÖ Plus |
----- |
0,78% |
0,% |
Weiße (Direkte Demokratie) |
----- |
0,18% |
----- |
FLÖ (Karl Schnell / Barbara Rosenkranz) |
----- |
0,18% |
----- |
20.5.2019: Meinungsforscher "kübeln" alle bisherigen Umfrage-Ergebnisse:
Aufgrund des veröffentlichten (illegal aufgenommenen) Ibiza-Videos
über HC Strache (Vizekanzler, FPÖ) und Johann Gudenus (FPÖ)
und der nachfolgenden Neuwahl-Ankündigung von Bundeskanzler Sebastian
Kurz (ÖVP), habe sich die Lage stark verändert. Die Meinungsforscher
können daher nicht einmal abschätzen, welche Auswirkungen das
auf die Wahlbeteiligung bei der EU-Wahl 2019 haben wird. Wie die einzelnen
Parteien bei der EU-Wahl abschneiden werden, ist jetzt überhaupt reinste
Spekulation. Die Meinungsforscher müssen jetzt wieder bei null anfangen.
11.5.2019: Wahlumfrage zur EU-Wahl 2019 in Österreich:
Europa: 1%,FPÖ:
23%, Grüne: 10%,
NEOS:
8%, ÖVP: 30%,
SPÖ: 27%,
KPÖ
plus: 0,x%.
(Studie von UNIQUE research, 2.405 Wahlberechtigte, Peter Hajek im
Auftrag von ATV, HEUTE und PROFIL)
Unsicherheitsfaktoren sind: Wahlbeteiligung?, Was tun die EU-Kritiker?,
Was tun die Unentschlossenen?,
Was tun die Wähler von Kleinparteien der EU-Wahl 2014, die 2019
nicht mehr kandidieren?
1.5.2019: Umfrage zur EU-Wahl 2019 in Österreich:
Europa: 2%,FPÖ:
22%, Grüne: 5%,
NEOS:
9%, ÖVP: 34%,
SPÖ: 25%,
KPÖ
plus: 3%.
(Polls of Polls vom 1. Mai 2019.
Demnach müssen die Grünen um den Einzug zittern.)
22.2.2019: Meinungsumfrage zur EU-Wahl 2019 in Österreich:
CPÖ: n.a.,
EUAUS:
n.a., 1Europa:
2%, FPÖ: 23%, Grüne:
9%,
NEOS:
9%, ÖVP: 27%,
SPÖ: 26%,
sonst. 4%.
(Research-Affairs-Umfrage für die TZ-Österreich: 1.005 Onlineinterviews,
13. bis 20. Februar 2019,
Schwankungsbreite maximal 3,2 %)
16.2.2019: Meinungsumfrage zur EU-Wahl 2019 in Österreich:
CPÖ: n.a.,
EUAUS:
n.a., FPÖ
25%, Grüne 6%,
NEOS
8%, ÖVP 32%,
JETZT: 1%,SPÖ
26%, sonstige 3%
(Unique research für „profil“, Befragte n = 800 (300 telefonisch,
500 online),
Zeitraum: 11. bis 15. Februar 2019, maximale Schwankungsbreite: 3,5%)
3.2.2019: Meinungsumfrage zur EU-Wahl 2019 in Österreich:
CPÖ: n.a.,
EUAUS:
n.a., FPÖ
22%, Grüne 8%,
NEOS
9%, ÖVP 27%,
JETZT: 3%,SPÖ
26%, sonstige 5%
(Research Affairs, 1.002 Befragte, 7.–23.1.2019, maximale Schwankungsbreite
3,2%; für die Tageszeitung oe14.)
26.1.2019: Nur jeder Zweite will bei EU-Wahl wählen gehen.
""Haben Sie vor, bei der EU-Wahl am 26. Mai wählen zu gehen?“
Diese Frage stellte das Meinungsforschungsinstitut Unique research
im Auftrag "profil“. Nur 49 Prozent der Befragten haben derzeit die Absicht,
bei der EU-Wahl teilzunehmen, 46 Prozent haben nicht vor zu wählen
(der Rest machte keine Angabe). Diese Wahlverdrossenheit hat Tradition:
Seit der EU-Wahl im Jahr 1999 lag die Wahlbeteiligung bei EU-Wahlen in
Österreich nie über 50 Prozent, bei Nationalrats- oder Landtagswahlen
war sie stets höher. (n = 500, maximale Schwankungsbreite: +/- 4,4%)."
Rückfragen & Kontakt:"profil"-Redaktion.
20.10.2018: Meinungsumfrage zur EU-Wahl 2019 in Österreich:
CPÖ: n.a.,
EUAUS:
n.a., FPÖ
24 %, Grüne 6%,
NEOS
9%, ÖVP 27 %,
Pilz: 3%,SPÖ
26 %, sonstige 5%
(Research Affairs, 1.001 Interviews, 11.–17.10.2018, maximale Schwankungsbreite
3,2%; für die Tageszeitung oe14.)
6.9.2018: Research Affairs-Umfrage für die Tageszeitung Österreich:
CPÖ: n.a.,
EUAUS:
n.a., FPÖ
24 %, Grüne 5%,
NEOS
9%, ÖVP 28 %,
Pilz: 2%,SPÖ
27 %, sonstige 5%
(Ergebungszeitraum: 30.8. - 5.9.2018; 1002 Online-Interviews,
+/- 3,2%.
research affairs, Sabine Beinschab, MA, MBA, Glanzinggasse 18/5, 1190
Wien, Tel.: 0676 700 72 76)
Anm.: Starker Verlierer wären demnach die Grünen (-9,5% zur
EU-Wahl 2014), die sogar um den Einzug ins EU-Parlament zittern müssen.
Für ein sicheres Mandat braucht man 5,25% der gültigen Stimmen.)
27.7.2018: Anti-EU-Parteien vor nächster Europawahl im Aufwind, trotz
BREXIT.
(Anm.: wobei die EU-Austrittspartei "Anti-EU" ist und nicht die FPÖ.
Die FPÖ hat beispielsweise vor einem Monat für CETA abgestimmt.)
Qu. ORF.at vom 27.7.2018
19.1.2018: Umfrage zur EU: Österreicher wollen keine Bevormundung
aus Brüssel.
Unsere Leser erklären in ihren eigenen Worten, was die EU wirklich
für sie bedeutet. ... Der Hintergrund: Medien stehen oft in der Kritik
zum Einheitsbrei zu verkommen und nicht die "wahre Meinung" der Bevölkerung
abzubilden. Das wollten wir mit dieser Aktion ändern und eine Plattform
zum Meinungsaustausch anbieten. Wir hofften auf zahlreiche Einsendungen,
geworden sind es 215 - das hat unsere Erwartungen übertroffen.
Qu.: NEWS vom 19.1.2018
Rückblick auf vergangene EU-Wahlen in Österreich:
=> Ergebnisse der EU-Wahl vom 25.
Mai 2014
=> Stellungnahmen eintragen
www.euwahlen.at
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